Paul hatte mir, in weiser Voraussicht, einen neuen Bolzen für das Federbein besorgt, da dies eine bekannte Schwachstelle der F 800 GS. Mein Bolzen war zwar noch nicht verbogen, aber ich habe ihn trotzdem gegen den stärkeren ersetzt, kann ja nicht schaden.
Am Nachmittag hab ich mir noch ein bisschen die City von Melbourne angesehen. Dazu bin ich dieses Mal auf ein ganz anderes Transportmittel umgestiegen – einen Regionalzug, ist sehr viel einfacher und schneller. Von der Flinders Station aus habe ich ein wenig die kleinen Gassen parallel und entlang der Elizabeth St. erkundet. Nach einigen Besorgungen bin ich noch ein bisschen einfach so herum gewandert du habe die Architektur bewundert.
Mittwochs ging es noch mal mit dem Motorrad durch die Stadt. Zuerst nach Williamstown, von wo aus man einen super Ausblick auf die City hat – wenn das Wetter mitspielet ...
Dann zu einem Motorradladen ich brauchte noch einen neuen Ersatzschlauch für vorne da ich einen Schlauch in Tassie beim Reifenwechsel zerstört hatte.
Bei der Fahrt durch die Stadt ist mir dann ein Döner Laden aufgefallen – da musste ich ja mal testen wie die so in Australien sind. Fazit: nicht schlecht, aber eine viel zu große Portion und dementsprechend auch zu teuer.
Weiter ging es zum Yarra Bend Park eine grüne Oase mitten in der Stadt, obwohl man nicht sagen kann dass Melbourne ansonsten nicht grün wäre. Der Yarra Bend wird bevölkert von tausenden von Flughunden, die überall in den Bäumen hängen und einen Höllenlärm veranstalten.
Donnerstag war ein Bürotag an dem ich nur kurz einkaufen war und ansonsten nichts großartig gemacht habe.
Paul hatte sich den Freitag freigenommen, um mit mir auf Wocheendtour gehen zu können. Es ist immer großartig wenn man einen lokalen Tourguide hat da ich so Ecken gezeigt bekommt die ich ansonsten nie zu Gesicht bekommen hätte.
Von Melbourne ging es erst noch über geteerte Straßen bis nach Marysville für einen Mittagsstopp. Von dort sind wird dann den ganzen Rest des Tags nur noch auf Schotter unterwegs gewesen.
Zuerst auf ein Bier nach Woods Point und dann zum campen nach Walhalla, einer historischen Minenstadt.
Da wir direkt unterhalb des Historischen Friedhofs gezeltet haben mussten wir den am nächsten morgen natürlich noch besichtigen.
Bevor wir los sind hab ich noch den Reifendruck in meinem Vorderreifen ein wenig erhöht aber nach wenigen Metern Fahrt fühlte es sich komisch an. Also angehalten um den Reifendruck zu prüfen aber da machte Paul mich darauf aufmerksam es wäre nicht der Vorderreifen sondern der Hinter – komplett platt. Ich bin dann auf dem platten Reifen noch bis zur nächsten Haltebucht weiter. Der Übertäter war schnell gefunden, ein Nagel in der Lauffläche. Jetzt wusste ich auch warum ich die ganze Zeit diese elendig großen Ersatzschläuche mit mir herumschleppe, die so viel Platz im Gepäck einnehmen. Zum Glück hatte ich mit Paul einen erfahrenen Reifenwechsler an meiner Seite und so war sie Sache nach kurzer Zeit erledigt.
Mit geflicktem Reifen ging es dann weiter nach Dargo und von dort aus zur Talbotville Camp Site.
Am morgen sind wir direkt ins schwitzen gekommen, da bei Pauls F 800 GS die Batterie platt war. Um sie wieder zum laufen zu bringen haben wir die Maschine einen Hang hinaufgeschoben um einen Rollstart zu testen – hat gleich beim ersten versuch geklappt. Gut zu wissen :)
Wir sind noch zusammen bis zur Great Alpine Road gefahren und da habe ich mich dann von Paul verabschiedet. Für Ihn ging es zurück nach Melbourne und bin weiter zum kleinen Ort Orbost am Snowy River.
Also ich bei Steve angekommen war erzähle ich Ihm von einem komischen Verhalten von einer meiner Federgabeln. Beim letzten Mal als ich das Vorderrad ausgebaut hatte war eine der Gabeln ein Stück abgesackt. Also haben wir die Gabel ausgebaut um nachzusehen was der Fehler ist. Schnell war klar die innere Verschraubung des Deckels musste sich gelöst haben und somit konnte sich die Feder frei bewegen. Da habe ich wohl beim Einbau der Federn die Kontermutter nicht fest genug angezogen...
Bei der Gelegenheit haben wir auch gleich noch die andere Gabel überprüft.
Danach ging es ein bisschen mit leichten Enduros über Steves Grundstück um einen Enduro Track zu markieren.
Am Dienstag hat Steve einem anderen Besucher und mir die umliegende Gegenden mit dem 4WD gezeigt. Wir haben einige Berggipfel angesteuert und dazu wirklich anspruchsvolle Tracks befahren.
Mittwochs hat Steve die "nähere" Umgebung mit dem Motorrad gezeigt.
Zuerst ging es von Numeralla in eine verlassene Goldgräbersiedlung und von dort aus über Waldwege nach Braidwood für eine Mittagspause.
Kurz bevor wir Braidwood erreicht haben hatte Steve einen Platten Hinterreifen.
Da der Reifen angefangen hatte sich von innen Aufzulösen mussten wir bis zur Rückkehr noch zwei weitere mal anhalten.
Am Donnerstag bin ich ins ACT dem Australien Capital Territory gefahren um die Hauptstadt Canberra zu besichtigen. Die meiste Zeit habe ich im War Memorial verbracht da hier kostenlose Führungen angeboten wurden und diese auch echt interessant waren.
Dann ging es noch eine Runde um den Regierungssitz, durchs Botschaftsviertel und zu einem Aussichtspunkt auf einen der Berge in Canberra.
Am Freitag startete bei Steve ein Motorradfahrwerksworkshop.
Dazu waren der Fahrwerksspezialist Frank aus Sydney und der erste "Kunde" Rowan schon am Vorabend angereist.
Ich hab noch ein bisschen zugeschaut bis sich der Himmel aufgeklärt hat und dann ging es für mich weiter auf einem Track den Steve für mein GPS gegeben hatte.
Mein Ziel war der Campground bei den Wombeyan Caves. Dort angekommen habe ich die bis jetzt größte Anzahl Kängurus gesehen.
Am Samstag bin ich dann nach Sydney gefahren.
Mein Gastgeber Matt war zwar gerade nicht da aber dafür sein andere Gast Carlo und Matts Hunde.
Sonntags bin ich mit dem Motorrad bis direkt in die City und hab im Botanischen Garten / The Domain geparkt.
Montags bin ich noch mal in die City diese mal aber mit der Bahn.
Nachdem ich zuerst nur herumgewandert bin hab ich dann das Angebot einer gratis Stadtführung entdeckt.
So sieht man Ecken und hört Geschichten die man sonst nicht entdeckt hätte.
Kann ich nur empfehlen und am Ende ein Trinkgeld geben die Guides müssen ja auch von was leben.
Am Dienstag habe ich das wunderbar warme Wetter genutzt und bin mit der Fähre nach Manly gefahren (gleichzeitig eine Hafenrundfahr für kleines Geld).
Der Strand dort ist nicht so überlaufen wie der berühmte Bondi Beach aber genauso schön.
Mittwochs war unter anderem Ausrüstungspflege angesagt. Wer erkennt den Zusammenhang auf diesem Foto?
Donnerstagmorgen bin ich noch einmal mit dem Zug in die City um ein wenig im Botanischen Garten herumzuwandern.
Von dort aus bin ich über Umwege bis nach Chinatown gegangen und habe mir ein wirklich leckeres japanisches Mittagessen gegönnt.
Am Nachmittag war mal wieder Bike Wartung angesagt: die F 800 GS brauchte neu Bremsklötze am Hinterrad und das Kettenkit musste ersetzt werden.