Der Park ist riesig also hat es erst mal eine ganze Zeit gedauert bis ich am anderen Ende in Ubirr war. Dort habe ich mein Zelt aufgeschlagen und bin dann los um mir die Felsmalereien sowie den spektakulären Sonnenuntergang anzusehen.
Großartig und man ist ausnahmsweise auch mal nicht ganz alleine wie sonst immer in Australien! Okay auf die ganzen Mücken hätte ich gut verzichten können :)
Am nächsten morgen habe ich mir noch weiter Attraktionen angesehen, war aber relativ schnell damit fertig da Aufgrund von einer zu lange Regenzeit noch fast alles geschlossen war.
Als Fazit muss ich sagen der Litchfield National Park hat mir im Vergleich wesentlich besser gefallen.
Dann ging es zu erst zurück nach Katherine wo ich kurz an der heißen Quelle angehalten habe um ein wenig zu entspannen und dann weiter in Richtung Western Australia.
Am nächsten Tag hab ich den restlichen Weg bis nach Kununurra, der ersten Stadt in WA nach der Grenze und dem Begin der Kimberley Region, zurückgelegt.
Und ja, es gibt eine richtige Grenze zwischen dem Northern Territory und Western Australia. Es wird dort zwar nur eine Quarantänecheck durchgeführt aber man muss anhalten und sein Gepäck öffnen.
In Kununurra bin ich nur für eine Nacht geblieben dann ging es schon weiter für einen kurzen Abstecher in den Purnululu National Park mit den Bungle Bungle Ranges.
Dort bin ich Nachmittags zuerst durch das Echidna Chasm gewandert und habe später auf dem Zeltplatz mitgeholfen Cane Toads zu jagen.
Diese Kröten wurden nach Australien eingeschleppt und verbreiten sich jetzt ungehindert über das ganze Land aus. Ich hatte innerhalb kurzer Zeit 250 Cane Toads zusammen.
Am nächsten Morgen bin ich dann noch in das absolute Highlight des National Parks gewanderte dem Cathedral Gorge.
Dann ging es einen Teil der Strecke die ich am Tag zuvor gefahren war wieder zurück und in den Ort Wyndham.
Auf dem Campingplatz gibt es einen der größten Boab Bäume welche überall in den westlichen Tropen von Australien wachsen. Um genau zu sein bezeichnen Sie diesen Baum als den größten in Gefangenschaft gehaltenen ;) Wie man sich vorstellen kann sind natürlich auch die Samen von so einem Baum riesig.
Am morgen habe ich mich noch kurz im Laden des Ortes mit ein paar mehr Vorräten eingedeckt denn von nun an ging es in eine abgelegen Ecken der Kimberleys: die Gibb River Road und das Mitchell Plateau.
Die Gibb River Road ist bekannt für ihre vielen Flussdurchquerungen, aber da ich ja auf die Trockenzeit gewartet hab war es alles halb so schlimm.
Viel schlimmer war der ganze Verkehr da natürlich genau zur gleichen Zeit ein Fahrradrennen stattfinden musste.
Aber auch das war kein Problem und so bin ich am frühen Nachmittag an der Drysdale River Station angekommen, wo ich für eine Nacht gecampt habe.
Aber die Gibb River Road hat bereits bis dort hin ihren ersten Tribut gefordert: meine GoPro Kamera ist während der Fahrt abgebrochen und war nicht mehr zu finden :(
Da mir ein Paar andere Camper erzählt hatten der Weg zum Mitchell Plateau wäre nicht der einfachste und könnte viel Zeit in Anspruch nehmen, so bis zu sechs Stunden, bin ich schon früh los.
Ich schätze ich hab es ein wenig härter angehen lassen da ich schon nach zweieinhalb Stunden am Ziel, den Mitchell Falls war. Dafür hatte ich aber auch direkt eine "Oh Scheiße" Moment nachdem ich einen Riss im Heckrahmen meines Motorrads entdeckt habe – nur ca 600 km vom nächsten Ort entfernt.
Um einen klaren Kopf zubekommen und darüber nachzudenken was ich wegen dem Riss unternehmen müsste bin ich erst einmal zu den Wasserfällen Wandern gegangen. Die Mitchell Falls sind wirklich spektakulär und waren eine nette Ablenkung von meinem Problem mit dem gebrochenen Rahmen.
Auf dem Weg zurück hab ich einfach mal bei der ansässigen Hubschrauberbasis angefragt ob sie nicht eine Weckstatt hätten – nein, aber sie verwiesen mich an den National Park Ranger. Also habe ich mich auf den Weg zum Ranger gemacht. Der meinte kein Problem er hätte ein Schweißgerät das ich gerne benutzen könnte, nur er könnte mir aus Versicherungsgründen leider nicht zur Hand gehen. Dann stellte sich aber leider als Problem heraus, dass er nach seinem zweiwöchigen Urlaub keine Ahnung hatte wo das Schweißgerät zu aufzufinden sei. Er hat sich dann ans Satellitentelefon gehangen um näheres herauszufinden und ich habe mein Camp aufgebaut. Der Ranger kam am späten Nachmittag vorbei mit der Nachricht er habe das Schweißgerät gefunden – 200km entfernt bei einer Homestead. Er wollte versuchen einen Touristen zu überreden es zum Mitchell Plateau mitzubringen konnte aber nichts garantieren.
Am nächsten morgen war das Schweißgerät schon in aller Frühe da – großartig es konnte also losgehen. Da die Stelle am Rahmen schwer erreichbar war und da ich angst um die Motorradelektronik hatte musste ich den Rahmen zuerst ausbauen. Also habe ich mich in der Werkstatt des Rangers breit gemacht und mit der Arbeit begonnen.
Mit ein bisschen Improvisation habe ich fehlendes Werkzeug ersetzt, denn wer denkt schon an die Schrauben an der Benzinpumpe beim zusammenstellen eines Werkzeugsatzes – übrigens Torx T10.
Als der Heckrahmen befreit war und ich mit dem Schweißen beginnen wollte hat mir ein anderer Camper direkt seine Hilfe angeboten. Er war voll qualifizierter Schweiße und damit natürlich eine großartige Hilfe für jemanden wie mich der nicht viel vom Schweißen versteht.
Er war mit dem Ergebnis seiner Arbeit äußerst zufrieden und ich war es auch!
Man glaubt gar nicht wie viele Kablebinder man braucht um so ein Motorrad wieder zusammenzusetzen. Aber der Patient hat die gut fünfstündige OP überstanden.
Da ich es vorsichtig angehen lassen wollte bin ich am nächsten Morgen schon bei Sonnenaufgang zum Rückweg aufgebrochen.
Trotz langsamer Fahrweise hab ich die gut 550km Schotterpiste bis zum Windjana Gorge National Park, der auch an der Gibb River Road liegt, noch weit vor Sonnenuntergang geschafft. Somit konnte ich auf einer kleinen Wanderung noch meine ersten Frischwasserkrokodile sichten.
Am nächsten morgen habe ich zuerst die letzten Kilometer der Gibb River Road bis nach Derby beendet.
Dann ging es auch direkt weiter nach Broome. Da die Stadt recht Touristisch ist es auch recht teuer. Also hab ich ein wenig weiter nördlich am Willie Creek kostenlos am Strand gecampt.